Im Interview mit Susanne Mack, OKR Master und Agiler Coach bei Sulzer, geben wir Ihnen Antworten auf die häufigsten Fragen rund um die Management-Methode OKR. In ihrer Expertenrolle gewährt sie interessante theoretische Einblicke und zeigt praxisnah auf, unter welchen Bedingungen der Einsatz von OKR geeignet ist.
Wie wird OKR im agilen Kontext definiert?
Objectives & Key Results (OKR) ist ein agiles Framework und kontinuierlicher Prozess für kritisches Denken, der sicherstellen soll, dass Mitarbeiter besser, motivierter und effektiver zusammenarbeiten, sich dabei fokussieren und messbare Beiträge leisten, um die Organisation nach vorne zu bringen – stets in Richtung der Vision.
Was unterscheidet OKR von anderen Zieldefinitionen?
Wenn Sie den Menschen eine neue Denkweise beibringen wollen, machen Sie sich nicht die Mühe, sie zu unterrichten. Geben Sie ihnen stattdessen ein Werkzeug an die Hand, dessen Anwendung zu neuen Denkweisen führen wird“. – R. Buckminster Fuller Das Framework schließt die Umsetzungslücke zwischen der Vision und der daraus abgeleiteten Strategie. Zugleich ist es aber auch als Katalysator für Innovation, Mitarbeiterentwicklung und Kulturwandel zu sehen, denn OKRs verbinden Strategien mit Ergebnissen, wobei sie sowohl die Kreativität, die intrinsische Motivation als auch die Freiheit von Mitarbeitern und Teams bei der Erreichung von Vereinbarungen bewusst fördert.
Was sind ideale Bedingungen für die Einführung von OKRs?
Wie alle agilen Frameworks benötigt auch OKR die Agilen Rahmenbedingungen bzw. das „Buy In“ des Managements. Für die Planung sowie deren Umsetzung werden zusätzlich zu dem Mindset auch zeitliche, finanzielle und auch infrastrukturelle Ressourcen benötigt.
Welche „Stolperfallen“ sollte man dabei beachten?
Die Einführung erfordert Vertrauen, Transparenz, Mut, Offenheit und Geduld – dies sind entscheidende Faktoren, um in der VUCA-Welt und den damit verbundenen Herausforderungen als innovatives Unternehmen Erfolg zu haben.
WAS IST OKR NICHT?
- Instrument für individuelle Vergütungen
- Kontrollsystem
- Projektmanagement Tool
- Mikromanagement Tool
- Ressourcenverwaltung…
Welche „Vorteile“ ergeben sich für die Organisation, wenn man sich für die Einführung entscheidet?
- Mitarbeiter sind in die strategische Umsetzung eingebunden, durch die Mitwirkung und Selbstbestimmung fühlt sich der Mitarbeiter zugehörig, die Eigenverantwortung sowie die intrinsische Motivation steigen
- Mitarbeiter identifizieren sich mit dem übergeordneten Sinn und Zweck
- Zielerreichung / Produktivität steigert sich
- Strukturierte Zielvereinbarungsprozess ist leicht verständlich und gibt Orientierung
- Erwartungen an die Aufgaben der Mitarbeiter sind eindeutig und klar
- Unternehmensinterne Kommunikation wird durch die Transparenz verbessert
- Ziele und Ergebniskennzahlen sind durch die ganze Organisation verknüpft (keine Redundanzen)
In welcher Phase einer Transformation sollte man mit OKR beginnen?
OKR ist ein gutes Werkzeug, welches eine agile Transformation wesentlich unterstützt. Im Rahmen einer agilen Transformation wird die Vision oder der Purpose eines Unternehmens verstärkt in den Vordergrund gestellt. Die iterative Vorgehensweise ist somit eine ständige und kontinuierliche Feedbackschleife für das Unternehmen und dient somit als Orientierung bzw. als Sog für die Mitarbeiter.
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